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27
Nov

Ausreichend Schokolade für den Nikolaustag?

27.11.2015

Experten sagen voraus, dass aufgrund der steigenden Nachfrage an Kakaobohnen innerhalb der nächsten fünf  Jahre eine weltweite Knappheit von Kakao eintreten könnte. Das kann bedeuten, dass Schokolade teurer wird, die Schokoriegel kleiner ausfallen, oder sogar irgendwann die Nachfrage an Schokoladennikoläusen das Angebot übersteigen könnte...

Nachhaltiger Kakaoanbau
Die Gründe für die Knappheit sind vielfältig: die steigende Nachfrage nach Kakaobohnen, der Klimawandel, der schlechte Zustand der Kakaobäume, welcher zu einer schlechten Ernte und niedriger Qualität führt, oder die Tatsache, dass es zunehmend weniger Kakaoproduzenten gibt. Dies liegt an den sehr niedrigen Preisen, die die Produzenten für ihren Kakao erhalten. Die jungen Generationen verlassen mehr und mehr die Anbaugebiete, um Arbeit in den Städten zu finden. Für sie wird es zunehmend unvorstellbar, die mühsame und schlecht bezahlte Arbeit ihrer Eltern fortzusetzen und somit unter der Armutsgrenze leben zu müssen.

Die Wahl von Fairtrade Kakao trägt dazu bei, dieser Knappheit entgegenzuwirken. Die Fairtrade Standards garantieren einen Mindestpreis, welcher die Produktionskosten deckt. Dank einer stabileren finanziellen Situation können die Kakaobauern in Weiterbildungen und verbesserte Anbaumethoden investieren.

Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass laut einer neuen Studie der Tulane University die Zahl arbeitender Kinder auf Kakaoplantagen in Westafrika gestiegen ist, dies entgegen der Selbstverpflichtung der Süßwarenindustrie, bis zum Jahre 2020 ausbeuterische Kinderarbeit in Westafrika zu beseitigen. Im Zeitraum 2013/14 arbeiteten allein in Ghana und der Elfenbeinküste rund 2,26 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren in der Kakaoproduktion. Rund 90 Prozent von ihnen verrichteten gefährliche Arbeiten. Das Fairtrade System verpflichtet sich, die Ursachen von Kinderarbeit und die Ausbeutung von Kindern zu bekämpfen.

Was kann der Einzelne tun?
Um als Konsument hier in Luxemburg gegen das Phänomen der Kinderarbeit als versteckte Zutat zu kämpfen, sollte man beim Einkauf auf Schokolade mit dem Fairtrade Label achten. Georges Christen, Fairtrade Botschafter für den Fairen Handel, bestätigt: „Wahre Freude ist die, die man mit anderen teilt. Genießen Sie Schokolade mit dem gutem Gewissen, dass die Personen, die den Kakao für die Herstellung produziert haben, fair dafür bezahlt wurden.“

Festival du chocolat équitable
Mit einer Sensibilisierungskampagne über Kakao will Fairtrade Lëtzebuerg die breite Öffentlichkeit auf den Geschmack der fairen Schokolade bringen. Verkostungen, Themenabende, Schoko-Quiz und faire Nikoläuse: das sind nur einige der Programmpunkte, die zwischen dem 20. November und dem 8. Dezember die Liebhaber von fairer Schokolade erwarten. Zum Auftakt des 9. Festival du chocolat in der Jugendherberge in Luxemburg-Stadt wurde heute eine speziell zu diesem Anlass von einer 12e des Lycée Technique de Bonnevoie angefertigte Schokoladenskulptur präsentiert. Die Skulptur wird während des gesamten Festivals in der Jugendherberge ausgestellt sein.

Das komplette Programm des Festivals finden Sie im Flyer im Anhang und auf der Webseite www.fairtrade.lu.

De Glecksbrenger

De Glecksbrenger

Georges Christen & fairtrade 2

Georges Christen & fairtrade 2

Skulptur

Skulptur

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