Die Bahnhofsbienen von Esch

„Bienen am Bahnhof? In Esch/Alzette? Geht das überhaupt?“ lautete anfangs oft die Frage. Fünf Monate und neunzig Kilo Honig später bestätigen wir nun offiziell: es geht nicht nur, sondern es läuft (und fliegt) ausgezeichnet!

Wie der Kaugummi unter der Schulbank haftet der Ruf der Schwerindustrie seit Jahrzehnten treu am gesamten Süd-Westen des Großherzogtums. Denkt man als Luxemburger an Esch/Alzette oder ihre umliegenden Städte, denkt man früher oder später auch an Hochöfen, Minen, Bergmänner und die ARBED. Dass es auch hier viel Grün, tolle Wanderwege, üppige Naherholungsgebiete und weitreichende Naturschutzgebiete gibt, überrascht auch heute, fast vierzig Jahre nach der Schließung der letzten Erzgrube des Landes, noch immer viele unserer Landsleute.

Tatsächlich ist der Escher Hauptbahnhof auf den ersten Blick keine florierende Naturoase. Es hüpfen keine Rehe über die Gleise, und auf der Hochspannungsleitung nistet auch kein seltener Storch. Doch anfängliche Skeptiker wurden mittlerweile eines Besseren belehrt. Das sogenannte „Minett“ ist eben weitaus grüner als man denkt.

Für unseren Imker-Partner war dies keine Überraschung, denn neben dem angrenzenden Naherholungsgebiet auf dem Escher Galgenberg finden Bienen auch reichlich Nahrung in privaten Gärten und öffentlichen Parks. Selbst Balkonpflanzen sind heutzutage eine zuverlässige Nahrungsquelle. Wer den Insekten des Landes also helfen möchte, der sollte vor allem eines: pflanzen, pflanzen, pflanzen!

Um den Honig zu probieren, sollte man am besten einfach mal im hauseigenen Restaurant frühstücken kommen! Doch selbstverständlich gibt es den „HunnEsch“ auch im Glas – einfach an der Rezeption fragen!

Der Escher Bahnhofshonig ist eine gemeinsame Initiative der Jugendherberge und dem sympathischen Familiengespann der Imkerei Kremer, ohne dessen Hilfe und Mühe dieses Produkt nicht zustande gekommen wäre.

Seit fünf Monaten beherbergt die Jugendherberge in Esch nicht nur Menschen sondern auch Bienen - natürlich nur auf dem Dach.

Das sogenannte „Minett“ ist eben weitaus grüner als man denkt.

Die Imkerei Kremer steht uns mit Rat und Tat zur Seite.

Wie flüssiges Gold ergießt sich der geschleuderte Honig in den Auffangbehälter.