Unsere Kinder- und Jugendeinrichtungen im Fokus – Jugendhäuser im Reitstall

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Willkommen zu unserer Blogserie „Neues aus unseren Kinder- und Jugendeinrichtungen“, in der wir regelmäßig spannende Einblicke in die Arbeit und das Leben in unseren Maisons Relais, Crèches und Jugendhäusern geben. Denn neben dem Übernachtungsgeschäft betreibt die Jugendherbergszentrale seit nunmehr 20 Jahren Crèches, Maisons relais und Jugendhäuser, in denen täglich fast tausend Kinder und Jugendliche von den Erziehern der ASBL betreut werden. Dazu gehören auch die Jugendhäuser in Larochette und Vianden. Wie jedes Jahr planen die beiden Jugendhäuser gemeinsame Aktivitäten, um in regelmäßigem Kontakt zu bleiben und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, neue Kontakte außerhalb ihres Umfelds zu knüpfen.

Am 29. März 2024 trafen sich die Erzieher und Jugendlichen der Jugendhäuser von Larochette und Vianden, um gemeinsam einen Tag im Reitstall bei den Pferden zu verbringen.

Der Tag begann mit einer kleinen Vorstellungsrunde und anschließend erklärte die Erzieherin aus Larochette den Jugendlichen, dass sie aus Sicherheitsgründen einige Regeln im Reitstall einhalten müssen. Da Pferde Fluchttiere sind, können sie sehr schnell auf äußere Reize oder Unbekanntes reagieren.

Zu den wichtigsten Alltagsregeln gehörten:

• fremde Pferde nicht ohne Erlaubnis füttern;
• sich den Pferden nicht unangemeldet von hinten oder vorne nähern;
• sich bewusst und ruhig bewegen;
• auf das Pferd achten, mit dem man in Kontakt ist und mit dem man arbeitet, um Gefahren zu erkennen oder auszuschließen.

Bei der Arbeit mit Pferden ist es sehr wichtig, im „Hier und Jetzt“ zu sein und sich auf die Kommunikation zwischen Pferd und Mensch zu konzentrieren. Aus diesem Grund stand das Thema „Achtsamkeit“ im Umgang mit sich selbst und der Umwelt ganz oben auf der Agenda. Zudem passte dieses Thema hervorragend zum diesjährigen Projekt "positive mindset".

Gemeinsam holten die Jugendlichen und Pädagogen drei Pferde von der Koppel, um sie zunächst vom Schmutz zu befreien, denn dies dient nicht nur dazu, ein sauberes Pferd zu haben, sondern auch dazu, einen ersten Kontakt und ein Gefühl zum Pferd aufzubauen. Auf dem Weg zum Stall stellten die Jugendlichen und Betreuer schon die ersten Unterschiede der Pferde fest. Sowohl im Aussehen als auch im Charakter waren sie sehr unterschiedlich.

Im Stall angekommen, wurden die Jugendlichen noch einmal sensibilisiert, respektvoll mit den Pferden umzugehen und sich langsam an das Putzen heranzutasten. In Zusammenarbeit mit der Pferdephysiotherapeutin Lisa Juchem wurden die Jugendlichen über die empfindlichen Körperteile der Pferde aufgeklärt und bekamen zusätzlich einen kleinen Einblick in die Anatomie des Pferdes. Dabei lernten sie auch einen ihnen bisher unbekannten Beruf kennen.

Da die Pferde sehr unterschiedlich sind, wie wir Menschen auch, bekamen die Jugendlichen noch zusätzliche Informationen über die besonderen Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Empfindlichkeiten der einzelnen Pferde. Schnell merkten die Jugendlichen, bei welchem Pferd sie sich sicherer und wohler fühlten und so teilte sich die Gruppe auf die einzelnen Pferde auf.

Nach dem Putzen wurden die Pferde und die Jugendlichen mit dem richtigen Material ausgestattet, um mit ihnen in der Halle arbeiten zu können. An diesem Tag ging es nicht ums Reiten, sondern um eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Pferd und Mensch. Am Anfang steht die Bodenarbeit mit dem Pferd.

Gemeinsam stellten die Jugendlichen die vorgegebenen Hindernisse auf, um sie dann im Team zu überwinden.

Bei der geplanten Übung ging es darum, in einem Zweierteam das Pferd gemeinsam durch die Hindernisse zu führen. Dabei führte einer das Pferd auf der linken Seite und der andere auf der rechten Seite. Dabei war es wichtig, sich im Vorfeld über die verbale Kommunikation zu verständigen und klare Worte wie „ich“, „du“, „links“, „rechts“, „langsam“ zu definieren. Die Zweierteams mussten sehr gut miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, um das Pferd ohne zu zappeln durch die verschiedenen Hindernisse zu führen. Jede Gruppe fand ihre eigene Art der Kommunikation.

Nach dieser Übung wurde draußen noch ein wenig mit den Pferden „gespielt“. Die Jugendlichen konnten sich ein wenig ausprobieren und es kamen unter anderem ein Physioball und viele Karotten zum Einsatz.

Die ganze Gruppe ließ den Tag mit einer guten Pizza und selbstgemachten Snacks bei einem gemütlichen Feuer im Reiterstübchen ausklingen und bedankte sich beim Stallbesitzer für die Gastfreundschaft.

Auszug aus dem Interview mit den Jugendlichen

1. Wie haben sich die Pferde für dich angefühlt?
   
   Antwort von Steven: Für mich war es nicht so einfach mit dem Pferd zu arbeiten, weil ich ein bisschen unkonzentriert war und das Pferd das sofort gespürt hat.
   
   Antwort von Daniel: Die Pferde haben mir das nötige Vertrauen gegeben und ich habe an Selbstvertrauen gewonnen.
    
2. Was hast du über dich selbst gelernt?
   
   Antwort Steven: Da ich sehr ehrgeizig bin, habe ich gelernt, mir zuerst kleinere Ziele zu setzen, da ich mich sonst zu sehr unter Druck setze.
   
   Antwort von Daniel: Keine Angst vor dem Pferd Hope zu haben, auch wenn er etwas temperamentvoller ist, ist er nicht böse. Das ist einfach seine Art.
    
3. Würdest du wieder zu den Pferden gehen?
   
   Antwort von Steven: Ja, sehr gerne, um noch mehr über den Umgang mit Pferden zu lernen. Beim nächsten Mal werde ich mir kleinere Ziele mit dem Pferd setzen und nicht gleich ein so großes. So komme ich meinem großen Ziel näher. Es war auch cool, dass Jugendliche aus Vianden dabei waren.
   
   Antwort von Daniel: Klar, immer wieder gerne. Der Tag war cool und hat viel Spaß gemacht.

Ausflug in den Reitstall der Jugendhäuser Vianden und Larochette

Die Jugendlichen tasteten sich langsam an die Pferde ran

Die Pferdehufen wurden sauber gemacht

Gang durch die Reithalle

Arbeit mit dem Pferd

Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Pferd und Mensch